Wenn ich Fotos von euch auf dem Ruhrpott Rodeo gemacht habe, schreibt mir gerne hier oder auf meinen sozialen Kanälen. Ich sende sie euch gerne zu
Alle Infos zu den Highlights, die ich vor dem Festival vorgestellt habe, gibt es hier
Was war das bitte für ein wundervolles Festival-Wochenende? Man muss Alex Schwers von der Band Slime an dieser Stelle mal ein großes Kompliment aussprechen. Die Anfahrt war noch etwas chaotisch, da die Ordner erst direkt am Zeltplatz standen. Aber es hat sich trotzdem selbst organisiert bis dahin. Interessant waren nur die ahnungslosen Anwohner, die sich ebenfalls im Anfahrtsstau befanden und nicht so richtig wussten wie sie daran vorbeikommen sollten. Aber auch das hat sich geregelt. Einmal auf dem Campingplatz angekommen, wurde man in seine Parzelle eingewiesen. Das Camp wurde aufgebaut und die Party konnte beginnen.
Die Stimmung hier ist anders, als auf den großen Festivals dieser Welt. Hier wird auf dem Campingplatz noch Punkrock gehört und das nicht in einer Lautstärke, die das Nachbarcamp dazu ermutigt, den Lautstärkeregler ebenfalls auf Anschlag zu stellen, so dass sich alle nur noch mit Megafon unterhalten können. Wenn man hier über den Caravan-Campingplatz schlendert, unterhalten sich die Menschen in den Camps miteinander, haben Spaß und hören dabei auch Musik – aber eben so, dass die Nachbarn auch ihre Musik hören können. Auf dem „normalen“ Zeltplatz kann es hingegen schonmal vorkommen, dass man in eine Runde Nackt-Twister hineinstolpert. Egal wo man hinkommt und wen man angesprochen hat: Alle hatten hier gute Laune und waren hier um gemeinsam Spaß an der Musik und am Festivalleben zu haben.
Tag 1 – Feinstes Wetter für Softeis und Bier
Das Programm begann an diesem Tag etwas später damit auch die spät Anreisenden noch alles sehen können. Eine Besonderheit beim Ruhrpott Rodeo ist, dass die zwei Bühnen immer abwechselnd bespielt werden. Das bedeutet, dass mit dem letzten Ton auf der einen Bühne, auf der anderen das Intro erklingt. Da die Bühnen nah beieinander liegen, muss man nicht weit laufen und kann alle Bands am Tag spielen sehen. Neu waren in diesem Jahr zwei große Dinosaurier, die neben der Hauptbühne aufgebaut waren und für zusätzliches cooles Flair sorgen.


Den Tag eröffnete El Fisch mit einer Schlager Revue, die er solo mit seiner Gitarre spielte und dabei klassische Schlager wie Tränen lügen nicht auspackte, aber auch Songs von seiner Band Die Lokalmatadore wie El Lokalmatador wurden zum Besten gegeben. Das zu diesem Zeitpunkt bereits ordentlich große Publikum sang begeistert mit. Mein Geheimtipp für den Freitag Rekkiabilly spielten begleitet von Cello und Bläsern coole Rockabilly Versionen von bekannten Punkrocksongs wie Time Bomb von Rancid. Bei der Melodic Punkrockband Melonball aus Nürnberg wurden neben ihren eigenen Songs auch noch punkige Cover von Songs wie Your Love von The Outfield oder Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt von Danger Dan gespielt. Die australische Punkrockband Private Function sorgte im Anschluss auf der Ruhrpott Stage für ordentlich Furore und gab mächtig Tempo vor. Die Bandmitglieder stürzten sich abwechselnd ins Publikum und führten das Moshpit an. Auf der Rodeo Stage ging es danach mit Vitamin X in ähnlich harter Punkmanier weiter. Sänger Marko Korac, der die niederländische Hardcore-Kombo anführt sprang auf der Bühne wie wild auf und ab. Da konnte man fast vergessen, dass die Band bereits seit 29 Jahren aktiv ist.
Beim Set von Montreal durften natürlich ihre Hits wie Idioten der Saison und das Cover zu Katerine, Katerine nicht fehlen. Das Publikum revanchierte sich mit lautem Mixgesang. Eine kleine Überraschung war dass der Gitarrist von Itchy sich zwischendurch an das Schlagzeug setzte. Beim Set von Itchy drehten Montreal den Spieß um und setzten sich bei dem Hit Why still bother an die Drums. Hier merkte man, dass nicht nur das Publikum Spaß hat, sondern auch die Bands untereinander. Beim Set von Itchy gab es großen Jubel zu den Ansagen gegen die AFD. Der Höhepunkt der Show war ein Cover von Pennywise’s Bro Hymn, bei dem Gitarrist Sibbi stehend auf der Menge surfte während diese laut mitgrölte.
Galerie vom Freitag












The Hellacopters bringen die Ruhrpott Stage zum Kochen
Als sich die Sonne langsam dem Horizont entgegen bewegte kamen The Hellacopters auf die Bühne und lieferten ein Set ab, dass seinesgleichen suchte. Die Band um Sänger Nikki Andersson hatte sichtlich Spaß auf der Bühne. Immer wieder duellierten sich Nikke und der aktuelle Gitarrist LG Valera mit ihren Gitarren und wilden Soli. Höhepunkt war das Gitarrenspiel der beiden vor dem Song Eyes of Oblivion bevor es in das eigentliche Intro überging. Der Sound war zu diesem Set wirklich überragend und brachte die Gitarren perfekt zur Geltung. Ein echtes Highlight des Festivals.













Perkele liefern Hymnen zum Mitsingen
Es war ein schwieriges Unterfangen nach dem Highlight-Auftritt von den Hellacopters aufzutreten. Doch bevor der Headliner des Tages auftrat, sollten noch die schwedischen Oi!-Punks von Perkele die Rodeo Stage für den Freitag abschließen. Das taten sie auch. Der Platz vor der Bühne war gut gefüllt und das nicht nur weil die Menschen auf die Donots warteten, sondern hier wurde beste Mitgröl-Stimmung geboten. Auch Crowdsurfen war bei diesem Set sehr beliebt. Die Security hatte schon Mühe, die Menschen von der Menge zu ziehen. Aber souverän meisterten sie auch diese Situation. Die Band lieferte ein sehr gutes Set und bei Songs wie Heart full of Pride und Leaders of the World sang das ganze Publikum mit.








Donots feiern Premiere auf dem Ruhrpott Rodeo
Es ist eigentlich kaum zu glauben, das die Donots in ihrer 30-jährigen Geschichte noch nie auf dem Ruhrpott Rodeo gespielt haben. Zum Glück haben sie das in diesem Jahr endlich nachgeholt. Das Publikum hat sie klar vermisst. Von Anfang an waren hier Crowdsurfer auf der Menge und im Fotograben wurde es ebenfalls direkt eng, da alle die Donots fotografieren wollten. Zu Beginn der Show hing wie üblich ein Vorhang mit dem Bandlogo. Das erste Intro war Girls just want to have fun bei dem schon begeistert mitgesungen wurde. Danach kam das bekannte Intro und Heut ist ein guter Tag bevor der Vorgang zu Auf sie mit Gebrüll fiel und die Band mit viel Energie hinauspreschte. Das Set bot alle Hits und sogar ein Cover von Die Kassierer, das sie nicht oft live spielen. Bei dem Song Kaputt suchte Sänger Ingo Knollmann einen Anführer für das Circle Pit. Hier fand sich tatsächlich ein Besucher dessen 300. Donots Show es bereits war. Eine beeindruckende Menge an Konzerten von nur einer Band. Sänger Ingo war außerdem fasziniert von den beiden großen Dinosaurier-Statuen, die die Bühne zierten. Er eröffnete der Menge dabei auch, dass diese beiden Dinos tatsächlich Arschlöcher haben, was für Lacher sorgte und einen Sprechchor zu „Dino-Arschloch“. Die Band beendete ihr Set wie so oft mit den drei Songs Eine letzte letzte Runde, We’re not gonna take it und dem Klassiker So Long am Ende, bei dem das Publikum noch weitersang, nachdem die Instrumente bereits verstummt waren. Ein gelungener Abschluss des ersten Tages.










