Rock im Park Tag 1 – Regen, Neuentdeckungen und Käsespätzle

Hier gibt es alle Infos zu Tag 2

Rock im Park 2025: Das Beste von Tag 1

Das Festival in Nürnberg feiert in diesem Jahr sein 30. Jubiläum. Seit 2004 feiern die Besucher ihre Lieblingsacts auf dem Zeppelinfeld. Erstmals gibt es in diesem Jahr 4 Bühnen. Neben den bereits bekannten Bühnen Utopia, Mandora und Orbit Stage ist die Atmos Stage neu hinzugekommen. Auf der neuen Bühne treten hauptsächlich kleinere Acts aus dem Punkrock-Bereich auf.

Nachdem wir dem ersten großen Regen des Tages durch einen Besuch in einem der vielen Gasthäuser in der Nürnberger Innenstadt entgangen sind und uns mit einer ordentlichen Portion Käsespätzle auf den Tag vorbereitet haben, machten wir uns mit der S-Bahn auf den Weg zum Gelände. Zunächst musste man aber erst auf das Gelände kommen. Der Einlass zum Infield war am Terminal bei der Utopia Stage sehr entspannt. Nach kurzem Anstehen konnten wir direkt reingehen. Besucher, die noch kein Festivalbändchen hatten, mussten jedoch zunächst sehr lange anstehen, um ihr Band zu bekommen. An anderen Check In-Stationen wirkte das deutllich schneller.

Das Wetter zeigt sich in 2025 wechselhaft und gönnt den Besuchern nicht viel Sonne. Ein großer Regenschauer ist bereits zur Mittagszeit über das Gelände gezogen und hat einige Schlammpfützen, insbesondere bei der Mandora Stage hinterlassen. Unser erster Weg führte uns jedoch zur Orbit Stage, die sich in einer Halle und somit sicher vor eventuellen Regenschauern befindet. Hier war für uns der erste Act des Tages Evil Jared x Krogi.

Verrückte Show mit Evil Jared x Krogi

Es war vorher nicht ganz klar, was man von dem Auftritt erwarten sollte. Klar war nur, dass es keine Bandshow wird, sondern ein Entertainment-Auftritt mit DJing, Drumming, Feuer und Tänzer*innen. Im Grunde war es eine große Party. Der Innenraum sowie der Unterrang waren schnell gefüllt. Die beiden Künstler begeisterten die Menge mit den besten Songs aus 30 Jahren Rock im Park. Dabei wurden unter anderem Bloodhound Gang-Songs gespielt, aber auch Klassiker wie Last Resort von Papa Roach. Dazu gab es Aktionen, wie das größte Bierpong der Welt. Das Publikum bekam Bälle zugeworfen und durfte diese in große Eimer auf der Bühne werfen. Die Gewinnerseite bekam Freibier ausgeschenkt. Highlight war ein Match zwischen zwei Besuchern die auf der Bühne Tony Hawks Pro Skater gegeneinander spielten zu den Klängen von Refused’s New Noise. Es war eine gute Party mit einer Menge Witz, Unterhaltung und auch natürlich satirischer Kritik am aktuellen US-Präsidenten.. Ich hatte allerdings gehofft, dass Evil Jared auch Bass spielt. Dazu kam es leider nicht und dadurch fehlte der Show noch der letzte Kick.

Britischer Punkrock von Grade 2

Im Anschluss führte der Weg zur neuen Atmos Stage. Hier haben wir uns die britische Punkrockband Grade 2 angesehen. Ich kannte die Band vor dem Festival noch nicht. Somit war es die perfekte Gelegenheit sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Zu Beginn der Show setzte direkt Regen ein. Das beeinflusste die Stimmung jedoch nicht negativ. Die anwesenden Menschen moshten trotz Regen das Konzert durch. Es waren nicht viele Menschen dort, aber das lag definitiv nicht an der Band. Die Gruppe um Sänger Sid Ryan begeisterte mit Working Class Punkrock zum Mitgrölen und Tanzen. Es war direkt ein guter Einstieg. Aufgrund der ausgelegten Platten vor der Bühne war es hier auch nicht matschig und somit keine Rutschpartie.

Matschiger Weg zu Heaven Shall Burn

Nach Grade 2 ging es zur Mandora Stage, um Heaven Shall Burn zu sehen. Hier hatten sich durch den Regen riesige Pfützen und Matschflächen gebildet. Dadurch glich der Weg in den ersten Wellenbrecher einem kleinen Hindernislauf nach dem Motto „Der Boden ist Lava“. In den ersten Wellenbrecher kamen wir nicht mehr rein, aber konnten von der Seite trotzdem noch einen Teil des Sets sehen. Die Band gab Vollgas und konnte im Gegensatz zum Auftritt bei Rock am Ring das Set bei Rock im Park vollständig spielen (Anm. d. Red.: Sänger Marcus Bischoff hat sich eine Entzündung im Hals zugezogen und musste den Auftritt bei Rock am Ring nach einem Song komplett abbrechen). Die Setlist bestand überwiegen aus Klassikern, sowie dem neuen Song Empowerment. Den perfekten Abschluss bildete der Song Endzeit.

Heaven Shall Burn Setlist Rock im Park 2025

Schwedischer Abriss mit In Flames

Nach Heaven Shall Burn schafften wir es endlich in den ersten Wellenbrecher der Mandora Stage. Als nächstes stand In Flames auf dem Programm. Die Death Metal Band aus Schweden lieferte ein richtig gutes Set ab. Sie begannen stark mit Pinball Map und Deliver Us. Mein persönliches Highlight war der neue Song Meet your Maker. Der Song geht mit richtig guten melodischen Parts gut ins Ohr. Den Abschluss bildete der Klassiker Take this Life. Das Bühnenbild der Band überzeugte zusätzlich mit großen dreidimensionalen Dekorationen passend zu den Songs.

In Flames Setlist Rock im Park, Europe 2025

Nostalgischer Punkrock von Rise Against

Die US-Punkrocker Rise Against lieferten eine gewohnt solide Show. Die Mischung aus emotionalen und politischen Texten überzeugte. So war es auch kein Wunder, dass die Mandora Stage zu diesem Auftritt bereits von vorne bis hinten gefüllt war. Die Band eröffnete ihr Set mit Re-Education (Through Labor) und setzte damit das Level direkt von Anfang an hoch an. Bei den emotionalen Songs Hero of War und Swing Life Away war Sänger Tim McIlrath alleine mit einer Akustikgitarre auf der Bühne. Dazu wurden Feuerzeuge und Smartphone-Lampen rhythmisch in der Luft geschwungen. Bei Satellite und Ready to Fall wurde es wieder wild und direkt neben uns brahc ein Pit aus. Spätestens zu dem Zeitpunkt habe ich mich auch mitreißen lassen und bin in das Circle Pit eingestiegen. Highlight war eine Ananas, die die Fans in der Mitte des Pits platzierten und der alle direkt gebetsartig huldigten. Der schnellste im Moshpit sicherte sich als es losging die Ananas als Trophäe. Es waren die kleinen Details, die aus dem Konzert eine Party gemacht haben.

Rise Against Setlist Rock im Park 2025
Tagesabschluss durch Turbostaat

Das Konzert von Turbostaat war für mich eine Premiere. Die Band hatte ich vorher noch nie live gesehen. Aber ich habe immer schon gutes darüber gehört. Sie lieferten ein Super Punkrock-Konzert ab. Wir konnten das Konzert auf der kleinen Atmos Stage auch direkt ganz vorne miterleben. Besonders die älteren Besucher hatten hier ihren Spaß und brachten sich im Moshpit gegenseitig zum Schwitzen. Es war ein gelungener Abschluss des ersten Tages und ich bekam sogar einen Drumstick geschenkt.

Turbostaat Setlist Rock im Park 2025

Anschließend ging es zum Nachtbus, der für mich ebenfalls eine Überraschung des Wochenendes war. Denn auch wenn zu den Haltestellen etwas länger geht, ist die Fahrt und das Einsteigen deutlich entspannter als die S-Bahn, die immer überfüllt ist und regelmäßig auch mal ausfällt.

Fazit

Es war ein gelungener erster Festivaltag bei Rock im Park mit ein paar Überraschungen. Hier sind Grade 2 hervorzuheben, die wirklich eine gute Neuentdeckung für mich waren. Auch das Set von In Flames war eins meiner Highlights vom ersten Tag. Der Regen hielt sich glücklicherweise am ersten Tag in Grenzen und war mit Ponchos bzw. normaler Regenausstattung gut zu bewältigen.

Die Getränkepreise wurden fast erwartungsgemäß dieses Jahr noch einmal erhöht. Das der Bierpreis steigt, war im Grunde zu erwarten. Dieses Jahr schlug das Bier mit 6,90 € zu Buche. Es wäre jedoch schön, wenn die Softdrinks deutlich günstiger angeboten werden. Diese kosteten in 2025 6,50 €. Insbesondere die jüngere Generation wird es immer schwerer haben, ein ganzes Wochenende Festival zu finanzieren. Immerhin gab es diverse Trinkwasserstellen für eine kostenlose Versorgung mit Trinkwasser.

Nach oben scrollen