Review
New Found Glory Konzert in Hamburg
Gestern war es endlich soweit: New Found Glory, die Pop-Punk-Legenden, gaben eines von nur zwei Deutschland-Konzerten in Hamburg. Ihre Auftritte in Hamburg und Köln markierten die ersten Shows auf deutschem Boden seit elf Jahren – und es war spürbar, wie sehr die Band es genoss. Die Atmosphäre im Übel & Gefährlich, dem ikonischen Bunker an der Feldstraße, trug ihren Teil dazu bei.
Der Saal war nicht restlos ausverkauft, doch genau das sorgte für eine besondere Stimmung. Die reduzierte Kapazität verlieh der Show eine beinahe familiäre Atmosphäre. Wer wollte, konnte sich entspannt im hinteren Bereich aufhalten, während direkt vor der Bühne im Moshpit wild geschubst und getanzt wurde.
Den Abend eröffnete die Münsteraner Punkrock-Band Shoreline. Noch war der Saal nicht voll, doch diejenigen, die früh genug da waren, wurden mit einer energiegeladenen Portion Punkrock belohnt. Die Band um Sänger Hansol Seung, seit 2015 unterwegs, bewies eindrucksvoll, warum sie definitiv einen Besuch wert ist.
Um 20:47 Uhr betraten schließlich New Found Glory die Bühne – und sie legten direkt mit einem Knall los: It’s All Downhill from Here, einer ihrer größten Hits, eröffnete die Show. Sofort fühlte man sich 20 Jahre zurückversetzt.
Von der ersten Sekunde an war das Publikum voll dabei, ganz ohne große Animationsversuche von Sänger Jordan Pundik. Die Hände flogen von selbst nach oben und auch die Sing-alongs saßen perfekt – eine perfekte Symbiose zwischen Band und Fans.
Mehr als 90 Minuten lang lieferten die Musiker alles ab, was man sich wünschen konnte: 24 Songs aus ihrer beeindruckenden Diskografie mit elf Studioalben. Natürlich durfte dabei auch der neueste Song 100% nicht fehlen – allerdings versicherten sie zugleich, dass es dabei bleiben würde. Der Fokus lag klar auf den Favoriten der Fans.
Die Menge dankte es ihnen mit lautstarken Gesängen. Als schließlich das letzte Lied erklang – My Friends Over You, vermutlich ihr bekanntester Song – wurde es noch einmal richtig laut. Ein würdiger Abschluss für einen unvergesslichen Abend.
Emotional wurde es zwischendurch als Sänger Jordan den Gitarristen Chad Gilbert erwähnte, der wegen einer Krebserkrankung nicht bei der Tour dabei sein kann. Ersetzt wurde er durch Dan O’Connor von Four Year Strong an der Lead Gitarre, ergänzt durch Zach Comtois von Motion City Soundtrack. Beide haben sich sehr gut in die Band eingefügt. Es bleibt Chad eine gute und schnelle Genesung zu wünschen, damit er bald wieder auf der Bühne stehen kann.
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