Review
Dark Tranquility Konzert in Hamburg
Am 13. Mai war ich zu Gast beim Konzert der schwedischen Melodic Death Metaller von Dark Tranquility. Die Band um Sänger Mikael Stanne war im Rahmen ihrer Endtime Signals Tour durch ganz Europa unterwegs. Das Gruenspan in Hamburg war bereits der vorletzte Tourstopp vor dem Finale in Aarhus am folgenden Tag.
Die Band kannte ich vorher noch gar nicht. Da ich Gästelistenplätze gewonnen habe, bin ich jedoch hingegangen, um es mir anzusehen und meinen Horizont zu erweitern. Vor dem Eingang konnte ich noch einen Fan aus Polen, der im Urlaub in Hamburg war und etwas größerer Fan der Band war, glücklich machen. Er suchte vor dem Eingang verzweifelt noch nach einem Ticket für das ausverkaufte Konzert. Ich fragte ihn nur kurz, ob er für sich selbst ein Ticket sucht und nahm ihn dann direkt mit zum Einlass. Wir haben uns an diesem Abend zwar nicht wiedergefunden, aber ich fand es schön, noch jemandem, die Möglichkeit gegeben zu haben, das Konzert live zu erleben, der auch ein echter Fan ist.
Im Vorprogramm spielte zunächst die Band Hiraes um Frontfrau Britta Görtz. Mit Songs wie „Under Fire“ oder „Eyes Over Black“ lieferten Hiraes einen Soundtrack für den kollektiven Abriss.
Anschließend kamen die Veteranen von Moonspell auf die Bühne. Frontmann Fernando Ribeiro füllte die Bühne mit einer theatralischen Aura, die irgendwo zwischen dunklem Poeten und dämonischem Zeremonienmeister lag. Die Musik traf nicht ganz meinen Geschmack, aber ich fand durchaus Gefallen an den ausgefeilten Gitarrensoli.
Nach Moonspell war es dann soweit. Der Saal war inzwischen komplett gefüllt, als die Nebelmaschinen die Bühne in geheimnisvollen Rauch tauchten. Nach ein bisschen Wartezeit kam die Band endlich auf die Bühne.
Auch wenn die Musik der Band nicht klassisch nach vorne geht, steckt doch jede Menge Energie darin. Bei dem Song „Atoma“ vom 2016 erschienenen gleichnamigen Album bildete sich doch langsam ein kleines Moshpit vor der Bühne und auch einzelne Crowdsurfer waren zu sehen.
Ein weiteres Highlight war der Titel „Not Nothing“ vom aktuellen Album „Endtime Signals“. Es war kein klassisches Konzert für Sing-a-longs. Stattdessen genoss das Publikum die musikalische Unterhaltung und an einigen Stellen brach die Energie heraus und es entstand ein wildes Moshpit. Es überwiegten jedoch die tollen Gitarrensoli sowie der Gesang von Mikael Stanne. Der Gesang spielt mit dem Wechsel zwischen mysteriösen Clean Parts und kratzigen Death Metal Parts. Es ergibt eine sehr interessante Symbiose, die sich zu einem tollen Gesamtwerk kombiniert.
Ich werde mir die Band bei einem nächsten Besuch oder bei einem Festival auf jeden Fall wieder ansehen.
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