Danko Jones in London: Punkrock-Vibes im Underworld Camden

Ein besonderer Ausflug stand Ende November an. Zusammen mit meiner Frau und weiteren Freunden flog ich nach London, um Danko Jones in einem kleinen Club spielen zu sehen. Auch wenn der letzte Auftritt in Hamburg gerade erst ein paar Tage her war, konnte ich es dennoch kaum erwarten und habe mich schon seit Monaten auf diese Reise und das Konzert gefreut, das gleichzeitig ein Geburtstagsgeschenk für meine Frau war. Das The Underworld in Camden ist ein Club, der gerade einmal 500 Leute fasst und sich im Keller unter dem Rock- und Metal-Pub The Worlds End befindet. Beim Betreten des Clubs kam man zunächst an einem großen Barbereich vorbei, in dem auch das Merchandise aufgebaut war. Der Raum mit der Bühne wirkt recht klein, aber fasst wie bereits geschrieben mehrere 100 Personen. Im hinteren Bereich und seitlich vor der Bühne gibt es eine Empore, von der aus man einen guten Blick hat. Hier sitzen auch Sound- und Lichttechniker gegenüber von der Bühne. Der Bereich vor der Bühne wird nur gestört von zwei Säulen, die mitten im Raum stehen. Hiervon hatte mir schon der Fotograf Daniel Caceiro berichtet, mit dem ich mich im Vorfeld des Konzerts über den Club ausgetauscht habe. Schaut gerne auch mal bei ihm vorbei und gebt ihm Likes für seine tollen Fotos.

Die Säulen stellten sich später tatsächlich als gute Möglichkeit heraus, um von dort mit etwas Abstand zur Bühne Fotos zu schießen. Die Bühne ist gerade einmal etwas über einen Meter hoch. Dadurch ist man sehr nah an der Band, aber für Fotografen kann es eine Herausforderung sein. Da ich nicht mein komplettes Equipment dabei hatte, ging ich vor dem Konzert noch spontan zu Nicholas Cameras in Camden und besorgte mir ein 35mm Objektiv, um sicherzugehen, dass ich auch für kurze Abstände etwas dabei habe. Für Fotografen und Foto-Enthusiasten ist der Laden eine absolute Empfehlung. Der Besitzer ist sehr nett und wir haben gute Gespräche mit ihm geführt. Hier gibt es insbesondere viele Retro-Kameras, aber auch modernere Geräte und diese stehen bis unter die Decke im Laden verteilt.

Zurück zum Konzertbericht: In dem Club treten diverse Acts aus Rock, Punk und Metal auf und daher wollte ich hier unbedingt einmal für ein Konzert hin. Das Konzert von Danko Jones war dafür die perfekte Gelegenheit. Die Band hat schon öfter in diesem Club gespielt, aber in diesem Jahr auf der Is What You Need Tour war es ein Samstag und daher perfekt für einen Wochenendausflug in die britische Hauptstadt.

Tuk Smith & The Restless Hearts begeisterten das Publikum

Da ich die Band bereits am Dienstag zuvor in der Markthalle in Hamburg als Support von Danko Jones gesehen und fotografiert habe, wusste ich jetzt besser was mich erwartet. Die Band scheint inzwischen auch ihren Groove gefunden zu haben. Es war schon in Hamburg gut, aber in London wirkte die Show noch flüssiger. Hier scheint die Bands auch bereits mehr Fans zu haben, denn hier sang die Hälfte des Publikums bereits die Songs mit. Der Konzertraum war hier nicht komplett gefüllt, aber es schauten sich die meisten Besucher auch schon das Set von Tuk Smith und seinen Bandkollegen Tobin Dale, Matthew Curtis und Ricky Ficarelli an. Glücklicherweise waren hier jedoch noch ein paar Lücken im Publikum, so dass ich mich etwas bewegen konnte und die Band aus verschiedenen Blickwinkeln fotografieren konnte. Zum Anfang des Sets positionierte ich mich auf der Bühne an der Seite, um eine seitliche Perspektive zu bekommen. Danach ging ich ins Publikum, nutzte die bereits erwähnten Säulen, um von dort aus zu fotografieren. Die Band gab auf der Bühne alles und das Publikum machte bereitwillig mit.

Tuk Smith & the Restless Hearts Setlist The Underworld, London, England 2025

Volle Eskalation mit Danko Jones

Die kanadische Kombo rund um den charismatischen Sänger, der auch Namensgeber der Band ist, kam pünktlich um 20:10 Uhr (BST) auf die kleine Bühne des Underworld Clubs. So nah war ich bisher nur selten an der Band, wenn sie aufgetreten sind. In der Markthalle in Hamburg war man im Fotograben schon nah dran. Doch im Underworld gibt es gar keinen Graben und die Bühne ist nur etwa einen Meter hoch. Dadurch war in der ersten Reihe hautnah dabei und mehr als einmal war meine Nase fast in Berührung mit der Gitarre von Danko Jones oder Bassist John Calabrese. Die Band startete wie auch in Hamburg mit den neuen Songs What You Need und Diamond in the Rough. Bis Code Of The Road, der mir bei dieser Show und so nah vor der Bühne besonders gut gefallen hat, war die Setlist identisch. Danach wurden andere Songs dazu gemischt. The Twisting Knife vom Album Fire Music war dabei, genauso wie I Think Bad Thoughts vom Album Below the Belt, den ich mir insgeheim gewünscht habe. Dabei kletterte ein Besucher im Publikum auf die Schultern eines anderen Besuchers und präsentierte stolz sein Danko Jones-Shirt auf dem der Song-Titel passenderweise abgedruckt war. Sänger Danko würdigte das nach dem Song mit einem Fist Bump.

Er sprach auch an, dass der Laden eigentlich gar nicht voll sein könne, denn hinter der Säule, die sich mitten im Raum befand, sei ja noch Platz. Das Konzert war tatsächlich ausverkauft. Das ist für die Auftritte in Europa, die außerhalb von Deutschland stattfinden keine Selbstverständlichkeit. Die Band spielt in den anderen Ländern häufig in kleineren Clubs, während sie in Deutschland die etwas größeren Clubs nahezu immer voll ausfüllen. Nächstes Jahr feiert die Band ihr 30-jähriges Bestehen. Man darf gespannt sein, welche Bühnen sie dabei bespielen werden. Bestätigt sind schon mehrere Festival-Dates im Sommer, unter Anderem dabei sind Wacken Open Air, Elbriot, Rock am Ring/Rock im Park und Rockharz.

Beim Abschluss des Sets mit My Little RnR wurde es noch einmal richtig laut und das Publikum sang lauthals mit, während Danko den Gesang wegließ und die Atmosphäre genoss. Als das Publikum bei First Date den Refrain so laut sang, sagte er danach noch scherzharft, dass er sich heute den Refrain nicht vom Publikum abnehmen lassen würde und stattdessen selbst alles geben wird. Es war eine richtig gute Show, die schon punkrock-artige Züge hatte und das unterirdische Venue zum Beben brachte. Am 13.12. gibt es dann noch die zweite Hamburg-Show für mich bevor die Tour für dieses Jahr vorbei ist.

Das The Underworld ist in jedem Fall einen Besuch wert, wenn man in London ein Konzert besuchen möchte.

Danko Jones Setlist The Underworld, London, England, Is What You Need Tour 2025

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