Am vergangenen Samstag war es nach 1,5 Jahren Planung endlich soweit. Das Badetag Festival im Quellenbad Schneverdingen lockte zahlreiche Besucher an und begeisterte Jung und Alt mit Badespaß, Aktivitäten, verschiedenen Essens- und Getränkeständen, sowie einem überzeugenden musikalischen Lineup. Die Wetteraussichten vor dem Wochenende trübten die Stimmung etwas, da nach ein paar sommerlichen Wochen die vorhergesagten Temperaturen Tag für Tag sanken. Doch die Sorgen waren unbegründet und der Festivalgott hatte ein Einsehen mit den Organisatoren und Besuchern. Bis auf einen kurzen Schauer strahlte die meiste Zeit des Tages die Sonne auf das Quellenbad und so trauten sich einige sogar ihre Badekleidung anzuziehen und ins kühle Nass zu springen, während andere die Getränkestände und das kulinarische Angebot erkundeten. Infos zum Bierpreis finden sich im Bierpreisindex.
Die Veranstalter haben im Vorfeld ein beeindruckendes Lineup mit international bekannten Künstlern zusammengestellt. Das Festival ist als Event für die ganze Familie geplant worden. Insbesondere für Familien mit Kindern wurde neben dem musikalischen Programm auch einiges im Rahmenprogramm geboten. Neben den ohnehin vorhanden Spielplatzeinrichtungen und dem Freibad durften sich die Kinder auch an einem Kunstprojekt verewigen und mit einem Extra-Ticket konnten sich die Kinder sogar auf ein Meet&Greet mit den vier Dinos und dem Drachen von Heavysaurus freuen. Bei dem Kunstprojekt durften die Kinder selbst Hand anlegen und einen Fisch aus Holz bemalen und Holzbretter selbstständig unter Anleitung daran befestigen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Das Meet & Greet kam bei den anwesenden Kindern sehr gut an. Heavysaurus nahm sich viel Zeit, um Fotos mit den Kindern (und teilweise auch Eltern) zu machen. Selbst ein kleiner Regenschauer konnte das nicht aufhalten. Das Meet&Greet wurde daraufhin kurzerhand auf die überdachte Bühne verlegt und als die Sonne wieder rauskam an den ursprünglichen Platz.
Besondere Herausforderungen ergaben sich kurz vor dem Festival, als der ursprünglich gebuchte Headliner – die schwedischen Punkrock-Legenden von No Fun At All – wenige Tage vor dem Festival aufgrund eines Trauerfalls in der Familie alle anstehenden Shows absagen mussten. Die Organisatoren setzten daraufhin alle Hebel in Bewegung und versuchten innerhalb von 24 Stunden alles, um schlagkräftigen Ersatz zu besorgen. Nach einer schlaflosen Nacht und Austausch mit Kontakten in der Punkrockszene konnten sie trotz der Kurzfristigkeit die deutschlandweit bekannte Ska-Punk-Band Rantanplan als Ersatz buchen. Die Band spielte an dem Abend sogar noch einen weiteren Auftritt, schaffte es aber den Auftritt beim Badetag auf dem Weg einzubauen. Der Timetable wurde ein wenig umgestellt und Tim Vantol spielte letztendlich mit seiner Band den Headliner-Slot. Auch ein ausgefallener Generator am Morgen des Festival-Tages konnte den Betrieb zwar kurzzeitig stören, aber die Organisatoren bestellten kurzerhand einen neuen Generator bei den Stadtwerken Schneverdingen und nachdem einige Kabel neu gelegt werden mussten, lief auch die Stromversorgung wieder.
Galerie – Festivalbilder













Kapitän Schwarzbart heizte den Kindern mit einer spannenden Schatzsuche ein
Der Piraten-Kapitän Schwarzbart eröffnete das generelle Unterhaltungsprogramm und nahm die anwesenden Kinder mit auf eine unterhaltsame Schatzsuche. Mit viel Witz und Humor verstand er es, die Messlatte für die Stimmung direkt hochzulegen. Dabei wurden nicht nur die Kinder muteinbezogen, sondern auch die anwesenden Erwachsenen. Die Kinder lernten unter anderem, wie man als Teil einer Piratenmannschaft spricht und dem Kapitän antwortet, wenn er fragt, ob sie bereit sind für die Schatzsuche. Für Gegner hat der Kapitän seine Piratenpistole dabei, mit der er jedoch besser pfeifen als schießen kann. Zum Abschluss der Vorstellung kam natürlich das Highlight: Der Goldschatz! Und alle Kinder durften sich einen Teil der Beute beim Kapitän abholen.







Heavysaurus ließen Kinderherzen höher schlagen und Pommesgabeln in die Luft zeigen
Im Rahmen ihrer „Pommesgabel Reload“-Tour boten die fünf Dinosaurier‑Rockstars — vier Dinosaurier plus Drache — ein spannendes Live‑Erlebnis: rockige Kinderlieder trafen auf ein fulminantes Lichtspektakel, Nebel, Funkenregen und Konfettischlangen — ganz großes Kino für kleine und große Fans gleichermaßen. Das Meet & Green zu Beginn des Tages stellte ein besonderes Highlight für die jungen Rockfans, aber auch ihre Eltern dar, die teilweise ebenfalls mit auf das Foto wollten. Auch Kapitän Schwarzbart ließ es sich nicht nehmen, ein Foto mit der Dino-Band zu machen.. Am Ende des Meet & Greet gab es auch noch die Übergabe einer handgefertigten Holzskulptur im Dino-Pommesgabel-Design und mit Heavysaurus-Logo. Alle Bandmitglieder unterschrieben selbstverständlich auf der Holzskulptur, die im Rahmen einer Auktion zu Gunsten von Ein Herz für Kinder versteigert wurde. Die Familie, die die Pommesgabel ersteigerte, konnte sich zusätzlich über Freikarten für ein Heavysaurus-Konzert ihrer Wahl freuen. Stilecht kam der jüngste Fan der Gewinnerfamilie in einer Kutte mit Pommesgabel-Backpatch zur Übergabe und brachte dabei auch seine eigene E-Gitarre mit, die ebenfalls signiert wurde.
Der Auftritt war eine tolle Show, die von Anfang an begeisterte. Es flogen Funken und sogar Konfettischlangen wurden in die Luft gefeuert. Währenddessen spielten die Dinos um Mr. Heavysaurus am Mikrofon ihre größten Hits, wie Pommesgabel und Dinos wolln euch tanzen sehen. Der Sound ist angelehnt an bekannte Rock- und Metal-songs. Die Texte sind kinderfreundlich gestaltet und sollen den Kleinsten Lust auf Rock-Musik vermitteln. Aber auch bei Erwachsenen kommt der Sound zunehmend gut an und man hat im Publikum auch bei den großen Fans mehrere Heavysaurus-Shirts entdecken können. Bei den Konzerten stehen die Kinder neben der Band im Mittelpunkt und die Erwachsenen halten sich im Hintergrund. Auch eine ordentliche Portion Humor darf bei dem Autritt nicht fehlen. In der Zugabe spielten sie noch die Hits Kaugummi ist Mega und Laser-Ninja, bevor sich die Dinos von der Bühne verabschiedeten. Ein gelungener Auftritt zum Auftakt des musikalischen Programms.
Galerie – Heavysaurus Meet & Greet









Galerie – Heavysaurus


















Rantanplan leiteten das Abendprogramm mit der tanzbaren Revolution ein
Die Ska-Punk-Band Rantanplan aus Hamburg ist sehr kurzfristig eingesprungen, um den Slot für No Fun at all zu übernehmen. Da sie an demselben Abend noch auf dem Wild Rock Open Air in Wildeshausen als Headliner auftreten sollten, musste die Zeitplanung etwas umgestaltet werden, um den Auftritt beim Badetag möglich zu machen. Rantanplan spielte gleich um 18:15 und musste um 19:15 direkt einpacken und weiterfahren, um es zum zweiten Auftritt zu schaffen. Dementsprechend ging alles etwas schneller als gewohnt. Der Soundcheck musste während des ersten Songs stattfinden und die Band machte auch etwas weniger Ansagen als üblich. Weniger Spaß hat es dadurch jedoch nicht gemacht. Sie spielten routiniert ihr Set mit Songs wie Revolution und Wir sind nicht die Onkelz. Sänger Torben Möller-Meissner fand aber auch in dem abgekürzten Set die Gelegenheit wichtige Worte an das Publikum zu richten. Die Band positioniert sich ganz offen und klar gegen Faschismus und Rechtsextremismus und spricht politische Themen auf ihren Konzerten an. Vor der Bühne wurde im Ska-Stil getanzt. Auch die kleinen Fans waren immer noch begeistert dabei und besetzten die erste Reihe vor der Bühne, um die Show von ganz vorne zu verfolgen. Das Wetter meinte es gut mit der Veranstaltung und die Sonne strahlte auf die Bühne. So sehr, das die Band fast erblindet sein muss, denn die Sonne schien direkt auf die Bühne. Alle Anwesenden waren froh, dass es Rantanplan waren, die hier eingesprungen sind und so überraschte es nicht, das man vor der Bühne in lachende Gesichter schaute.
Galerie – Rantanplan






























Holly Would Surrender
Holly Would Surrender aus Hamburg lieferten auf der Bühne eine energiegeladene Show voller mitreißender Pop-Punk-Hymnen, die sofort gute Laune verbreiteten. Mit eingängigen Refrains, treibenden Gitarrenriffs und sympathischer Publikumsnähe setzen sie ein weiteres Ausrufezeichen im Lineup und brachten echtes Festival-Feeling in die Menge. Begleitet von einem schönen Sonnenuntergang über dem Schwimmbecken spielte die Band feinsten Pop- und Skatepunk. Die Band existiert bereits seit 2010 und orientiert sich in Puncto Sound an Bands wie New Found Glory und Blink 182. Dabei wurde auch ein Cover des Vengaboys-Hits Boom Boom Boom Boom gespielt, der für besondere Begeisterung sorgte. Aber auch das weitere Repertoire der Band mit Hits wie Nothing Left to Give und Doing Fine überzeugte das Publikum. Die drei Gitarristen nutzten die kleine Bühne komplett aus und sprangen von links nach rechts. Man merkte ihnen den Spielspaß deutlich an und das übertrug sich auch aufs Publikum.
Galerie – Holly Would Surrender

























Drunktank
Mit ihrer charakteristischen Mischung aus rasantem, melodiösem 90er-Skatepunk und einem Kniff 80er-Metal überzeugten Drunktank das Festivalpublikum. Die niederländischen Punkrocker brachten dank treibender Gitarrenriffs, ansteckender Refrains und ihrer authentischen Bühnenpräsenz eine leidenschaftliche Darbietung auf die Bühne beim Badetag in Schneverdingen. Dies fügte sich perfekt in das familiäre und musikalisch vielfältige Programm des Badetag Festivals ein. Sängerin Sarah kletterte schon zu Beginn des Sets die Traversen der Bühne hoch und hing an der Seite der Bühne. immer wieder sprang sie auf der Bühne in die Luft und zeigte akrobatische Airkicks. Das verbreitete ein unglaubliche Energie. Die Band wurde 2003 in den Niederlanden gegründet und besteht aus niederländischen und deutschen Mitgliedern. Der Sound der Band orientiert sich an Szenegrößen, wie Satanic Surfers, Pennywise und Venerea. Natürlich wurden einige Songs aus dem letzten Album Return of the infamous Four von 2019 gespielt. Aber auch ältere Hits der band waren im Set dabei. Es war die perfekte Einstimmung auf den neuen Headliner des Abends.
Galerie – Drunktank



























Tim Vantol
Tim Vantol und seine Band wussten 2 Tage vor dem Festival noch nicht, dass sie den Headliner-Slot spielen würden. Aber nach einer Abstimmung mit den Organisatoren und den notwendigen Anpassungen im Timetable sagten sie natürlich zu. Sänger Tim, der auch häufig alleine auftritt, ist aktuell mit kompletter Band-Besetzung auf Tour. Und so lieferten Tim Vantol und seine Mitmusiker beim Badetag eine leidenschaftliche Show, die von ehrlichen Texten, rauem Charme und hymnischen Folk-Punk-Melodien getragen war. Die Band wirkte spielfreudig und nahbar, zog das Publikum mit kraftvollen Refrains sofort in ihren Bann und verwandelte den Headliner-Slot in ein mitreißendes Gemeinschaftserlebnis, bei dem alle Anwesenden mitsangen. Zwischen ruhigen, fast intimen Momenten und energiegeladenen Ausbrüchen zeigte sich, warum Tim Vantol sowohl solo als auch mit voller Band so überzeugend funktioniert. Zwischen den Songs integrierte er das Publikum und zeigte sich begeistert davon, in Schneverdingen zu spielen, auch wenn der Name etwas schwer auszusprechen war. Die Textzeile „Nothing is what it seems, is what it seems“ wurde gleich in mehrere Sprachen übersetzt, neben Deutsch und Niederländisch sogar auch in Georgisch. Es war ein gelungener Abschluss in toller Atmosphäre für die erste Ausgabe des Badetag Festivals. Das Feedback der Besucher war durchweg positiv und es bleibt zu hoffen, dass diese tolle Veranstaltung eine Wiederholung bekommt.
Galerie – Tim vantol




















